"Land unter" in Payerbach - Rückblick mit Bildern
Die Gemeindegebiete von Payerbach und Reichenau sind am Wochenende des 14. und 15. September Opfer eines bisher nie dagewesenen Sturm- und Unwetterereignisses geworden. Die Rekordregenmengen mit mehr als 300 Litern pro Quadratmeter ließen nicht nur sämtliche Bäche und Flüsse – allen voran die Schwarza – gefährlich anschwellen, auch kam es bald zu Dutzenden Grundwassereinbrüchen und Kellerflutungen.
An der B27-Kreuzung Küb, unweit der Eisstockhalle, bildete sich aufgrund eines Rückstaus bei der Küberbach-Mündung ein See, dessen Wassermassen die Küber Straße fluteten und mehrere Häuser bedrohten. Der Versuch, mit einem Bagger einen künstlichen Damm zu errichten, konnte leider ein Übertreten des Wassers über die Straße in Richtung Schmidsdorf nicht verhindern. Erst tags darauf konnte der „See“ in die Schwarza abgepumpt werden. Schwere Schäden richtete auch der Sturmwind an. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, stürzten auf Dächer, Straßen und sogar ein Auto.
Folglich mussten die Mühlhofstraße, die Rennerstraße und die untere Weinwegsiedlung-Straße gesperrt werden, Küb war zeitweise nur über Pettenbach und Heufeld erreichbar. In Payerbach selbst standen zahlreiche Keller unter (Grund-)Wasser, darunter jener des Kindergartens. Schäden wurden auch aus den Schulen gemeldet, Mittel- und Volksschule stellten auf Notbetrieb um. Der Ortskern von Schlöglmühl kam – auch dank des neu errichteten Retentionsbeckens bei Prigglitz – vergleichsweise glimpflich davon, hier kam es unter anderem zu einer Hangrutschung.
Die Gemeindefeuerwehren Payerbach, Küb und Schlöglmühl waren gemeinsam mit Einheiten des KHD-Zuges tagelang im Dauereinsatz und meldeten knapp 250 Alarmierungen. Das Zusammenwirken der Feuerwehren mit der behördlichen Einsatzleitung der Gemeinde, geleitet von Bürgermeister Jochen Bous und Vize-Bürgermeister Joachim Köll, funktionierte tadellos. Auch der Bauhof war Tag und Nacht im Einsatz. Eine große Herausforderung stellte hier unter anderem die Flutung des Kanalsystems dar, die wiederum zahlreiche Folgeeinsätze nötig machte.
Die Einsatzkräfte sind nach wie vor mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt. „Ich möchte mich bei allen Feuerwehrmitgliedern, freiwilligen Helfern und Unterstützern herzlich bedanken“, erklärte Bürgermeister Bous. „Diese schweren Tage haben gezeigt, dass der Zusammenhalt in Payerbach sehr groß ist – und darauf bin ich stolz.“